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Einführung in das hebräische Denken.

Termin: voraussichtlich Januar 2023

Zeit: 13 - 18 Uhr

Kosten: 35,— für Teilnehmer an einem meiner Sprachkurse 30,— €. Kosten für Einführungs- und Aufbaukurs 65,-- € bzw. 55,-- € für Teilnehmer an meinen Sprachkursen.

Der Kurs findet ab fünf Teilnehmern statt. Maximale Teilnehmerzahl sind 10.

Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit in einer Kirchengemeinde das Seminar durchzuführen. Kosten nach Absprache.

 

Aufbau:

Das Seminar will keine akademische Vorlesung sein. Denn dazu würden wir mehrere Wochen benötigen. Jeder Punkt beginnt mit einer Einführung in das Thema, das dann an Hand hebräischer Worte erklärt und vertieft wird. Ergänzt werden die Ausführungen durch zahlreiche Bibelstellen aus dem Alten Testament 

  1. Einführung in das hebräische (dynamische) Denken, beispielhaft an den Verbum haya (sein).
  2. Das Wort (dabar/davar) im hebräischen Denken. Als Substantiv wird dabar /davar meist mit Wort übersetzt, hat aber eine wesentlich umfassendere Bedeutung: Wort, Sache, Tat bzw. sittliche Tat. Als Verb ist es dynamisch. Vereinfacht: das Reden, bzw. gesprochene Wort will zur Tat werden.
  3. Zeit und Raum: Das hebräische Zeitverständnis ist ein anderes als unseres. So gibt es im Hebräischen keine Zeiten wie im Deutschen. Die hebräischen Zeiten werden als vollendete und nichtvollendete bzw. andauernde Ereignisse ausgedrückt.  Raum (inkl. Größe und Zahl) hat europäischen Denkern viel Probleme bereitet. Dabei ist das hebräische Verständnis verhältnismäßig einfach.
  4. Der Mensch: Eindruck, Individualität und Kollektivität: Der Einzelne als Teil der Allgemeinheit; tob schön und gut - zwei deutsche Begriffe für ein hebräisches Wort.
  5. Der Eindruck von Dingen. Die Bildhaftigkeit der hebräischen Sprache bestimmt auch das Bild von Gott.
  6. Hebräische Denkformen in Neuen Testamet.

Ziel: Die Teilnehmer sollen das Denken der biblischen Personen verstehen. Dadurch erschließen sich viele Bibelstellen neu.

 

Einführung in den Kurs und in das hebräische Denken

Was ist „hebräisches Denken“ eigentlich? Wie verhält es sich zu unserem eigenen Denken, das von der griechischen Logik her geprägt ist.

In diesem Kurs wird gezeigt, wie sehr unser Denken vom hebräischen abweicht und wie segensreich es sein kann, wenn wir uns mit diesem beschäftigen.

 

Zum Anfang mag ein Beispiel verdeutlichen, wie groß der Unterschied zwischen unserem Denken und dem hebräischen Denken ist.

Die Zeiten: Wir sind gewohnt von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu reden. Diese drei Zeiten werden in den verschiedenen Sprachen weiter unterteilt: Perfekt, Imperfekt, Präsens, Futur usw. Manche Sprachen differenzieren noch mehr und genauer.

Diese uns so vertrauten Zeiten kennt der Hebräer nicht. Für ihn spielen diese Angaben keine Rolle. Er kennt nur zwei „Zeiten“, die in unserem Verständnis nicht eimal Zeiten sind.

Für ihn gibt es nur abgeschlossene Vorgänge und noch nicht abgeschlossene Vorgänge. In den Hebräisch Lehrbüchern werden die abgeschlossenen Vorgänge „Perfekt“ oder „AK-Konjugation“ genannt, die noch nicht abgeschlossenen „Imperfekt“ bzw. „PK-Konjugation".

Eine weitere Eigenart ist das völlige Fehlen von Hilfszeitwörtern: sein und haben. Oder die Bildung von Nominalsätzen, also Sätzen ohne Verb. Die Unterschiede bestehen nicht nur in der Syntax, der Satzlehre - dies wäre für das hebräische Denken nicht das Entscheidende. Viel wichtiger und bedeutender sind die Unterschiede in der Wortbedeutung. Als Beispiel soll das Wort דבר „dabar“ bzw. „davar“ dienen. „Dabar“/davar wird in deutschen Übersetzungen mit „Wort“ wiedergegeben, bzw. in der Verbalform mit „reden, sprechen“, in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes, mit „logos“.

Weder das deutsche „Wort“ noch das griechische „logos“ entsprechen der Bedeutung von „dabar“. „Dabar“ ist dynamisch, vereinfacht aber zutreffend ausgedrückt: Das Wort will zur Tat werdenIm zweiten Punkt  wird auf die Dynamik ausführlich eingegangen.

Diese Beispiele sollen niemanden abschrecken, sich dem hebräischen Denken zu öffnen, sondern im Gegenteil dazu ermutigen, sich mit diesem Denken zu beschäftigen. Denn nicht nur Hebräischschüler haben einen Gewinn davon. Bekommen wir doch einen ganz neuen Zugang zu den biblischen Texten und manches wird klarer und führt zu einem tieferen Verständnis der Bibel.

 

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